Illustration einer Friedenstaube vor brennender Kriegslandschaft
verfasst: September 2025

Wie entstehen Erzählungen, die unsere Außenpolitik prägen – und warum halten sie so hartnäckig? Der Essay verfolgt ein wiederkehrendes Muster aus Deutungshoheit, medialer Dynamik und politischer Rhetorik und plädiert für mehr Zweifel,
Diplomatie und friedenspolitische Vernunft.

Im Bann der Bilder

Ein dumpfer Knall, ein Bild, das sich einbrennt: Rauch über einer Kornmühle, Blasen auf der Ostsee, ein verbranntes Paketband, eine durchstoßene Kabelader, eine stürzende Drohne. Es sind Szenen, die unsere Gegenwart prägen wie einst die Panzerbilder des Kalten Krieges. Kaum ist der Rauch aufgestiegen, setzen die ersten Zuschreibungen ein: „Russland war’s“. Doch während Ermittler Wochen und Monate brauchen, um Spuren zu sichern, ist die Deutung längst verfestigt.

Diese Reflexe sind kein Zufall, sondern Ausdruck einer tief verankerten Erzählweise. Narrative schaffen Orientierung, indem sie Komplexität reduzieren und ein klares Freund-Feind-Schema bieten. Aber sie erzeugen auch Trugbilder: Wer erst einmal als Aggressor markiert ist, bleibt es – unabhängig davon, ob spätere Untersuchungen Zweifel wecken. Korrekturen verhallen, weil sie die eingängigen Bilder nicht ersetzen können.

Gerade darin liegt die politische Brisanz. Denn wenn Narrative die Fakten überlagern, verengen sie den Raum für Diplomatie. Was einst selbstverständlich war – dass selbst in der Hochphase des Kalten Krieges Kanäle der Verständigung offen blieben – wirkt heute wie eine ferne Erinnerung. Statt Dialog und Verhandlung stehen Schlagzeilen und Schlagworte im Vordergrund.

Und hier stellt sich die Frage nach der Friedensbewegung. In den 1980er Jahren füllten Hunderttausende Straßen und Plätze, Menschenketten reichten über Dutzende Kilometer. Sie waren ein Gegengewicht zu den militärischen Deutungen, eine gesellschaftliche Kraft, die Politik zum Innehalten zwang. Heute dagegen wirkt die Friedensbewegung leise, zersplittert, oft stigmatisiert – ihre Stimmen verhallen zwischen Talkshow-Polemik und Social-Media-Shitstorm. Dass Narrative dominieren, hängt auch damit zusammen, dass es kaum noch gesellschaftliche Großbewegungen gibt, die eine alternative Deutung ins Zentrum rücken. Dieses Essay fragt deshalb: Wie entstehen solche Narrative? Warum verschwinden ihre Korrekturen im Rauschen? Und was bedeutet es für den Frieden, wenn jene Bewegungen, die einst Gegengewichte waren, kaum noch Resonanz finden?

Das wiederkehrende Muster

Narrative entstehen nie nur auf einer Seite. Auch Russland entwickelt seine eigenen Erzählungen, oft ebenso vereinfachend und suggestiv. Der Fokus dieser Betrachtung liegt jedoch auf der westlichen Öffentlichkeit – auf ihren Medien, politischen Institutionen und Mustern der Zuschreibung. Denn sie sind es, die hierzulande die Wahrnehmung prägen, den Diskurs strukturieren und die politischen Handlungsspielräume bestimmen.

Von MH17¹ bis Nord Stream², von Salisbury³ bis zu Raketen in Polen⁴ oder Drohnen über den Grenzfeldern⁵ – die Vorfälle unterscheiden sich im Detail, doch sie gehorchen einer gemeinsamen Dramaturgie. Kaum ist der Rauch verflogen, stehen die Schuldigen schon fest. Russland, so die frühe Deutung, sei der verborgene Täter hinter jedem Anschlag, jeder Störung, jedem Zwischenfall. Diese schnelle Zuschreibung wirkt wie ein Bannspruch: Sie legt sich über die Wahrnehmung, bevor Fragen gestellt, Beweise gesichtet, Alternativen bedacht werden. Spätere Korrekturen klingen wie das schwache Echo in einem Raum, der längst von der ersten Botschaft erfüllt ist.

In dieser Wiederholung liegt die eigentliche Macht. Jeder neue Vorfall nährt nicht nur das bestehende Bild, er verstärkt es, macht es dichter, schwerer zu durchdringen. Aus Einzelfällen entsteht ein Kontinuum, eine Erzählung von permanenter Bedrohung. Die Mechanik ist simpel: Schlagzeilen übertönen Zweifel, Dramatisierungen überstrahlen Relativierungen. Doch die Folgen sind weitreichend: Die Politik handelt, als seien die Deutungen Fakten, die Öffentlichkeit nimmt sie als Gewissheiten hin. So schrumpft der Raum für Zwischentöne, für diplomatische Gesten, für den Versuch, die Wirklichkeit differenzierter zu sehen.

Was bleibt, ist nicht nur ein Bild Russlands als Aggressor, sondern ein Diskurs, der sich selbst verengt. Je öfter das Narrativ wiederholt wird, desto schwerer wird es, sich seiner Logik zu entziehen. Und irgendwann ist es nicht mehr die einzelne Schlagzeile, die wirkt, sondern das Grundrauschen einer permanenten Anklage – eine Kulisse, vor der Friedenspolitik fast wie ein Anachronismus erscheint. Die einzelnen Episoden, die dieses Muster so deutlich vor Augen führen, sind im Anhang dokumentiert – als Belege für die Mechanik, die hier nur skizziert werden kann.

Politische Stimmen und Feindbild-Rhetorik

Die Sprache der Politik kennt in diesen Jahren kaum Zwischentöne. Außenpolitiker Johann Wadephul erklärte schon 2023, Russland sei „auf Dauer unser Feind, ob wir es wollen oder nicht“⁶. Später bekräftigte er diese Haltung mit der Feststellung, Russland werde „immer ein Feind für uns bleiben“⁷. Verteidigungsminister Boris Pistorius warnte, man müsse sich auf einen russischen Angriff „in fünf bis acht Jahren“ vorbereiten⁸. Der NATO-Generalsekretär Mark Rutte sah Russland gar als mögliche „direkte Bedrohung“ binnen fünf Jahren⁹, während die Abschlusserklärung des NATO-Gipfels in Den Haag 2025 Russland zur „größten und langfristigsten Bedrohung für die Sicherheit der Allianz“ erklärte¹⁰.

Stimmen wie die von Marie-Agnes Strack-Zimmermann fügen sich in diesen Chor: Putin wolle keinen Frieden, sondern Europa schwächen und zerstören; Russland müsse „auf lange Zeit auf Distanz“ gehalten werden¹¹. Auch CDU-Kanzler Friedrich Merz fand drastische Worte: „Weil vor allem Russland die Sicherheit und die Freiheit des gesamten euro-atlantischen Raums aktiv und aggressiv bedroht“¹² und: „Wir müssen befürchten, dass Russland den Krieg über die Ukraine hinaus fortsetzen wird“¹³. Außenministerin Annalena Baerbock wiederum wandte sich im UN-Sicherheitsrat direkt an die russische Führung: „Dies ist ein Krieg, den Sie nicht gewinnen werden“¹⁴.

So entsteht ein Kanon der Feindbilder, der kaum Raum für Differenzierungen lässt. Aus einzelnen Stimmen wird ein Grundton, der politische Entscheidungen prägt – von Waffenlieferungen über Rüstungsausgaben bis hin zur Art, wie über Frieden überhaupt noch gesprochen werden darf.

Doch während die politische Sprache den Feind beschwört, verweisen andere Stimmen auf die Gefahr dieser Verengung. Ein Gegenakzent kam zuletzt von Klaus von Dohnanyi. Mit Nationale Interessen (aktualisierte Ausgaben 2022/2025) legte er ein Plädoyer für nüchterne Interessenpolitik vor; im August 2025 folgte gemeinsam mit Erich Vad Krieg oder Frieden – Deutschland vor der Entscheidung¹⁵. In Leitformaten tauchte Dohnanyi zwar auf – etwa zugeschaltet bei „maybrit illner“ am 10. März 2022¹⁶ –, seine Positionen blieben dort jedoch Ausnahmen im ansonsten konfrontativ geführten Debattenmodus. Die EKD-Denkschrift Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen betont die Notwendigkeit, Feindbilder zu überwinden und Dialogräume offenzuhalten¹⁷. Friedensinitiativen wie pax christi oder die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) mahnen zu Waffenstillstand und Verhandlungen – doch ihre Worte verhallen meist ungehört. Sie sind die leisen Töne in einem Orchester, das sich längst auf Lautstärke, Härte und Konfrontation eingespielt hat.

Diplomatie: Damals und heute

Im Kalten Krieg existierte trotz Systemkonflikt ein dichtes Netz an Gesprächskanälen und Rüstungskontrollverträgen: die Hotline Washington–Moskau (1963)¹⁸, die SALT-Verhandlungen (1972)¹⁹, der ABM-Vertrag¹⁹, das INF-Abkommen (1987)²⁰, die KSZE-Schlussakte von Helsinki (1975)²¹ oder der KSE-Vertrag (1990)²². Selbst in Phasen höchster Anspannung blieb Diplomatie handlungsfähig.

Heute dagegen liegt dieses Geflecht weitgehend in Trümmern. INF wurde 2019 durch den US-Austritt gekündigt²³, Open Skies zerbrach 2020/21²⁴, New START 2023 von Russland suspendiert²⁵, der NATO-Russland-Rat ist seit 2014 eingefroren²⁶. Auch spätere Ansätze – das Minsker Abkommen²⁷ oder das Atomabkommen mit Iran (JCPOA, von den USA 2018 verlassen)²⁸ – sind gescheitert.

Warum sind die Kanäle eingefroren? Ursachen sind wechselseitige Schuldzuweisungen, die NATO-Osterweiterung, die Annexion der Krim 2014²⁹, der Krieg in der Ukraine seit 2022³⁰ und Vertragskündigungen beider Seiten. In westlichen Medien wird betont, Moskau verweigere Gespräche. Doch tatsächlich veröffentlichte Russland im Dezember 2021 Vorschläge zu Sicherheitsgarantien und schickte diplomatische Noten an die USA und die NATO – die als unannehmbar zurückgewiesen wurden³². Solche Episoden zeigen: Der Abbruch der Strukturen ist nicht einseitig, sondern das Ergebnis einer Eskalationsspirale.

Es gibt zudem nicht wenige Stimmen, die den Beginn des Krieges bereits auf 2014 datieren – mit Verweis auf die „Antiterroroperationen“ Kiews in der Ostukraine und die in den Folgejahren dokumentierten Opferzahlen. UN-Schätzungen beziffern die konfliktbedingten Todesopfer zwischen 2014 und Anfang 2021 auf rund 13.000 bis 14.000 Menschen³¹.

An die Stelle stabiler Gesprächsformate tritt heute eine Rhetorik des ewigen Feindes. Mit ihr wächst die Gefahr von Missverständnissen, Fehlkalkulationen und unkontrollierter Eskalation. In einer Welt, die übervoll ist an Waffen, ist das Schweigen der Diplomatie selbst zur Bedrohung geworden.

Friedensbewegung im Schatten der Narrative

Die Friedensbewegung der 1980er Jahre lebte von einer breiten gesellschaftlichen Basis. Kirchen, SPD, Grüne, Gewerkschaften und prominente Stimmen aus Kultur und Medien trugen dazu bei, die Proteste gegen atomare Aufrüstung zu legitimieren und massenhaft sichtbar zu machen. Heute jedoch sind diese Pfeiler weitgehend erodiert.

Die Kirchen, einst moralische Instanz, treten nur noch vereinzelt als friedenspolitische Akteure hervor. Zwar gibt es Stellungnahmen, die zu Deeskalation mahnen, doch ihr Gewicht im öffentlichen Diskurs ist geschwunden³³.

Die SPD kannte in den 1980er Jahren noch eine lebendige innerparteiliche Friedensdebatte – getragen von Altvorderen wie Erhard Eppler und Egon Bahr, die gegen atomare Nachrüstung Stellung bezogen und für Entspannungspolitik warben³⁴. Heute dagegen stellt sie sich nach dem Überfall Russlands weitgehend hinter die Regierungslinie und liefert rhetorisch wie praktisch Rückendeckung für den Kurs der Aufrüstung³⁵.

Besonders markant ist die Entwicklung der Grünen: Entstanden aus der Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung, galten sie lange als parlamentarische Stimme des Pazifismus. Heute aber sind sie zu einer der verlässlichsten Trägerinnen einer Politik der Abschreckung und Waffenlieferungen geworden. Annalena Baerbocks Formulierung im Europarat, „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander“³⁶, war symptomatisch für diese Verschiebung.

Auch die Gewerkschaften, einst tragende Säulen der Friedensbewegung, sind in dieser Entwicklung kaum wiederzuerkennen. Einerseits gibt es kritische Stimmen – so fordert die IG Metall eine Übergewinnsteuer für Rüstungskonzerne³⁷. Andererseits rücken führende Funktionäre in die Nähe der Standortlogik: Gemeinsam mit dem SPD-Wirtschaftsforum und dem Rüstungslobbyverband BDSV veröffentlichte die IG Metall ein Positionspapier, das massive Investitionen in die heimische Rüstungsindustrie fordert³⁸.

Die mediale Landschaft hat sich ebenfalls gewandelt. In den 1980er Jahren waren prominente Schriftsteller und Publizisten wie Günter Grass oder Heinrich Böll feste Stimmen in den großen Feuilletons, und selbst im Fernsehen erhielten pazifistische Positionen noch breiten Raum³⁹. Kritische Formate wie der von Dieter Hildebrandt geprägte „Scheibenwischer“⁴⁰ oder seine Vorgängersendung „Notizen aus der Provinz“⁴¹ nahmen Themen wie Aufrüstung und Friedensbewegung satirisch ins Visier. Auch politische Magazine wie „Monitor“ oder „Panorama“ boten den Debatten der Friedensbewegung ein Forum. Heute hingegen finden Persönlichkeiten wie Daniela Dahn oder Eugen Drewermann vor allem in alternativen Medien Gehör, während die Leitmedien abrüstungsfreundliche Stimmen marginalisieren⁴².

So ist aus der ehemals mächtigen Friedensbewegung eine fragmentierte und gesellschaftlich randständige Strömung geworden. Ihre Forderungen nach Abrüstung und Dialog sind nicht verschwunden, doch sie verhallen im dominanten Resonanzraum einer Politik, die Aufrüstung als alternativlos darstellt.

Interessen und Steuerung

Ökonomische Motive – eine starke Rüstungsindustrie mit Lobbyverband BDSV und Profiteuren wie Rheinmetall –, geopolitische Strategien (Hegemonialpolitik der USA und NATO-Osterweiterung), psychologische Effekte (Angstbilder, Bedrohungsnarrative) und politische Funktionalität (Legitimierung milliardenschwerer Sondervermögen) verstärken die Verdrängung friedenspolitischer Alternativen. Beschlossen wurden diese Mittel durch Bundestagsentscheidungen: das „Sondervermögen Bundeswehr“ von 100 Mrd. Euro im Juni 2022⁴² sowie das im Juli 2025 verabschiedete „Zukunftssicherungs-Sondervermögen“ von 500 Mrd. Euro⁴³.

Solche Interessenlagen sind keineswegs bloß historischer Hintergrund, sondern handlungsleitende Paradigmen internationaler Politik. Schon Halford Mackinder formulierte 1904 in seiner „Heartland-Theorie“, dass ein Bündnis deutscher Wirtschaftskraft mit russischen Ressourcen den Machtanspruch der See-Mächte gefährden würde⁴⁴. Zbigniew Brzezinski schrieb 1997 in The Grand Chessboard, die USA müssten um jeden Preis verhindern, dass ein eurasischer Herausforderer entstehe – insbesondere eine Allianz zwischen Deutschland und Russland⁴⁵. Auch aktuelle Strategiepapiere führender US-Think Tanks wie CSBA (Preserving the Balance, 2017) sprechen explizit davon, das Aufkommen eines hegemonialen Machtblocks auf dem eurasischen Kontinent zu unterbinden⁴⁶.

Diese Leitlinien wirken bis heute: von NATO-Erweiterungen über Sanktionspolitik bis zur medialen Rahmung von Konflikten. Das russische Feindbild erscheint so weniger als Reaktion auf aktuelle Krisen, sondern als Fortsetzung einer über hundertjährigen Strategie zur Verhinderung eines eigenständigen eurasischen Machtzentrums. Think Tanks wie DGAP, transatlantische Netzwerke wie die Atlantik-Brücke oder der German Marshall Fund sowie die enge Verflechtung zwischen Politik, Wirtschaft und Leitmedien verstärken diese Ausrichtung, indem sie Abrüstungsstimmen marginalisieren und militärische Antworten als alternativlos rahmen⁴⁷.

Gefangen im Narrativ

Narrative wirken wie unsichtbare Strömungen: Sie lenken die Wahrnehmung, verdichten Ereignisse zu scheinbar unumstößlichen Wahrheiten. Wer ihnen folgt, verliert leicht das Gespür für Zwischentöne. Heute dominiert ein Muster, das Russland fest in der Rolle des Aggressors verankert und jede abweichende Perspektive unter Verdacht stellt.

Doch Narrative schweben nicht über der Wirklichkeit. Russland hat einen völkerrechtswidrigen Krieg begonnen³³, der mit brutaler Härte geführt wird. Dieser Krieg ist Realität und Tragödie – und zugleich von Geschichten umstellt: Schuldzuweisungen, Rechtfertigungen, strategische Einflussnahmen. Während russische Operationen oft direkter auftreten, erscheinen westliche Interventionen im Gewand von Demokratieförderung. Entscheidend ist hier jedoch, wie die Erzählungen wahrgenommen werden: als Drama, das Russland automatisch zum Täter stempelt.

Ebenso real sind die historischen Linien, die zu dieser Eskalation führten. Stimmen wie Gabriele Krone-Schmalz⁴⁸, Richard Sakwa⁴⁹ oder John Mearsheimer⁵⁰ warnten früh vor einer Politik, die Russland dauerhaft in die Rolle des Aggressors drängt und mit der NATO-Osterweiterung Eskalationen begünstigt. Dass diese Hintergründe im medialen Raum kaum vorkommen, verstärkt das dominierende Narrativ – bis hin zu milliardenschweren Rüstungspaketen und einer Verengung des außenpolitischen Horizonts.

Frieden entsteht nicht aus ritualisierten Gewissheiten, sondern aus Zweifel, kritischem Nachfragen und dem Zulassen von Ambivalenzen. Politik, die sich nur an Bildern und Zuschreibungen orientiert, verliert die Fähigkeit zur Verständigung. So werden Dialog und Rüstungskontrolle – einst im Kalten Krieg unverzichtbare Sicherungen – verdrängt, während die Eskalationsspirale schneller läuft und die Gefahr eines Kontrollverlusts wächst.

Die eigentliche Aufgabe aber besteht darin, den Bann dieser Erzählungen zu durchbrechen – nicht mit neuen Gewissheiten, sondern mit dem Mut, Fragen offenzuhalten. In diesem Raum der Unsicherheit, unscheinbar und verletzlich, liegt die Chance für eine Friedenspolitik, die den Namen verdient.

Epilog

Autoren und Autorinnen, die Zusammenhänge aufzeigen, die vom medialen Mainstream als unbequem empfunden werden, werden allzu gern schnell etikettiert: „Russlandversteher“. Dieses Wort zielt weniger auf Argumente als auf Menschen – es diskreditiert, es markiert, es disqualifiziert.

Lange Zeit war für mich das Etikett „Querdenker“ ein Gütezeichen; Skepsis, Andersdenken, das Gegenprüfen von Gewissheiten waren Werte. Warum sollte „Verstehen“ heute eine Schande sein? Wenn man „Verschwörung“ in seinem eigentlichen Sinn ernst nimmt – als Beschreibung komplexer, verschlungener Ursachen und verzahnter Interessen –, dann leben wir in einer Welt, in der es mehr als genug Zusammenhänge gibt, die einer sorgfältigen Entwirrung bedürfen.

Wer neugierig fragt und widerspricht, ist nicht per se ein „Versteher“ eines Autokraten; er ist jemand, der verstehen will – und Verstehen ist die Voraussetzung für verantwortliches Handeln. Ich empfinde es nicht als Beschimpfung, „Versteher“ genannt zu werden; im Gegenteil: die Fähigkeit, eine gegnerische Perspektive nachzuvollziehen, offenbart Reife.

Aggression mit Aggression zu beantworten lehrt die Geschichte: selten führt das zu dauerhaftem Gewinn. Warum sollte unsere Außenpolitik anders sein? Warum sollten wir glauben, dass Aufrüstung und Abschottung notwendigerweise Sicherheit bringen?

Lasst uns wieder darüber sprechen, wie eine friedvolle Welt möglich ist. Lasst uns an einer globalen Sicherheitsarchitektur arbeiten, die alle Völker einbindet und deren Legitimität nicht auf militärischer Abschreckung beruht. Lasst uns den Fokus verlagern: weg vom Dagegen, hin zum Dafür – zu friedlichen Lösungen, gelebter Völkerverständigung und friedvollen Gemeinschaften. Anstatt dem Lärm des Konflikts neue Energie zu schenken, lassen wir sie dort wachsen, wo Frieden beginnt: in uns selbst, im achtsamen Wort, im ersten Schritt aufeinander zu.

Verstehen heißt nicht verharmlosen; Verstehen heißt handeln – weitsichtig, human und gerichtet auf dauerhaften Frieden.

Anhang: Fallbeispiele im Detail

Die folgenden Fallstudien, die diesen Essay untermauern, folgen einem wiederkehrenden Muster: Ein Vorfall geschieht, sofort wird Russland als Urheber markiert, die Zuschreibung verbreitet sich über Leitmedien und Politik, während offene Fragen nur am Rand erscheinen. Selbst wenn spätere Ermittlungen Entlastendes oder Widersprüchliches zutage fördern, bleibt die erste Deutung haften. Aus einem einzelnen Ereignis wird so ein Narrativ: Russland als Aggressor, der Westen als bedrohtes Opfer. Dieses Schema wiederholt sich – vom Raketenfall in Polen über Nord Stream bis zu Cyberangriffen – und wirkt stärker als jede spätere Korrektur.

MH17-Abschuss (Ukraine, Juli 2014)

  • Offizielle Darstellung: Unmittelbar nach dem Absturz der Boeing 777 über der Ostukraine dominierten Schlagzeilen wie „Putins Rakete“⁵¹; westliche Medien und Regierungen stellten früh einen Zusammenhang mit prorussischen Separatisten und Russland her.
  • Kontroverse: Russland bestritt von Beginn an jede Beteiligung und präsentierte alternative Szenarien. Kritik kam auch an der Unabhängigkeit des Internationalen Untersuchungsteams (JIT), da Russland von der Mitarbeit ausgeschlossen war⁵².
  • Ermittlungen/Urteile: Das JIT legte 2019 Belege vor, dass die Maschine mit einem Buk-Flugabwehrsystem abgeschossen wurde⁵³. 2022 verurteilte ein niederländisches Gericht drei Angeklagte in Abwesenheit zu lebenslanger Haft⁵⁴. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stellte 2025 fest, dass Russland für den Abschuss verantwortlich gemacht werden kann⁵⁵.
  • Medienwirkung: Die frühe Zuschreibung („Putins Rakete“) hat den Diskurs bis heute stärker geprägt als spätere juristische Differenzierungen oder Einwände.

Bundestag-Hack (2015)

  • Offizielle Darstellung: Nach einem massiven Cyberangriff auf den Deutschen Bundestag 2015 wurden früh russische Hackergruppen („APT28/Fancy Bear“) verantwortlich gemacht⁵⁶.
  • Kontroverse: Technische Beweise waren umstritten, da Attribution bei Cyberangriffen schwierig ist. Russland wies alle Vorwürfe zurück⁵⁷.
  • Juristische Schritte: 2020 erließ die Bundesanwaltschaft Haftbefehl gegen einen mutmaßlichen GRU-Offizier⁵⁸.
  • Medienwirkung: Die Schuldzuweisung an Russland dominierte von Beginn an die Berichterstattung.

Havana-Syndrom (ab 2016)

  • Offizielle Darstellung: US-Diplomaten in Kuba und später in anderen Ländern berichteten über mysteriöse Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel und Hörverlust. Schnell wurden Mikrowellenangriffe durch russische Geheimdienste vermutet⁵⁹.
  • Kontroverse: Spätere Untersuchungen des US-Geheimdienstes (2023) kamen zum Schluss, dass keine Hinweise auf feindliche Angriffe vorliegen⁶⁰.
  • Medienwirkung: Die früh fixierte Schuldzuweisung blieb im kollektiven Gedächtnis haften, auch wenn die offizielle Einschätzung inzwischen relativiert wurde.

Skripal-Vergiftung (Salisbury, März 2018)

  • Offizielle Darstellung: Der ehemalige Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter wurden mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet. Großbritannien beschuldigte unmittelbar den russischen Geheimdienst GRU⁶¹.
  • Kontroverse: Russland bestritt jede Verantwortung und verlangte gemeinsame Untersuchungen, die jedoch abgelehnt wurden⁶².
  • Internationale Folgen: Zahlreiche westliche Staaten wiesen in einer koordinierten Aktion über 150 russische Diplomaten aus⁶³.
  • Medienwirkung: Die schnelle Festlegung auf „russische Täter“ bestimmte den Diskurs; alternative Sichtweisen fanden kaum Resonanz.

Nord Stream-Sabotage (September 2022)

  • Offizielle Darstellung: Nach Explosionen an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 beschuldigten viele Politiker und Medien Russland⁶⁴.
  • Kontroverse: Spätere Recherchen (u. a. Seymour Hersh, 2023) und internationale Untersuchungen warfen auch die Möglichkeit westlicher Beteiligung auf⁶⁵. Die deutschen Ermittlungen sind bis heute nicht abgeschlossen⁶⁶.
  • Medienwirkung: Die anfängliche Zuschreibung an Russland wirkte stark nach, auch wenn sich die Beweislage als komplex und widersprüchlich erwies.

Raketenfall in Polen (November 2022)

  • Offizielle Darstellung: Nach dem Einschlag einer Rakete in Przewodów, nahe der ukrainischen Grenze, hieß es zunächst, es handle sich um einen russischen Angriff⁶⁷.
  • Kontroverse: Wenig später stellte sich heraus, dass es sich um eine ukrainische Luftabwehrrakete handelte⁶⁸.
  • Medienwirkung: Die erste Nachricht einer russischen Verantwortung bestimmte die Schlagzeilen, die Korrektur fand geringere Beachtung.

Unterseekabel und Infrastruktur (2023/2024)

  • Offizielle Darstellung: Mehrfach kam es zu Störungen an Unterseekabeln und Pipelines; in Politik und Medien wurde Russland als möglicher Täter genannt⁶⁹.
  • Kontroverse: In vielen Fällen blieben die Ursachen unklar oder wurden später auf technische Defekte oder andere Akteure zurückgeführt⁷⁰.
  • Medienwirkung: Das Muster der vorschnellen Zuschreibung an Russland wiederholte sich.

GPS-Ausfall bei Ursula von der Leyen (Februar 2025)

  • Offizielle Darstellung: Während eines Besuchs der EU-Kommissionspräsidentin in Lettland kam es zu GPS-Störungen, die sofort Russland angelastet wurden⁷¹.
  • Kontroverse: Technische Analysen zeigten, dass auch andere Ursachen in Frage kamen⁷².
  • Medienwirkung: Der Vorfall passte in das bestehende Narrativ hybrider Bedrohungen durch Russland.

Drohnen- und Luftraumvorfälle (2025)

  • Offizielle Darstellung: Mehrere Zwischenfälle mit russischen Kampfflugzeugen und westlichen Drohnen über der Ostsee und am Schwarzen Meer führten zu Schlagzeilen über russische Aggression⁷³.
  • Kontroverse: Die genauen Flugrouten und Provokationen waren oft unklar oder umstritten⁷⁴.
  • Medienwirkung: Auch hier dominierte die schnelle Festlegung auf Russland als Aggressor.

 

 

 

Fußnotenverzeichnis

¹ MH17: Joint Investigation Team (JIT), Press Release, 24.05.2018.
² ARD Tagesschau: „Nord Stream – Sabotage oder Unfall?“, 27.09.2022.
³ UK Government: „Salisbury Incident – Update“, 2018.
⁴ Spiegel Online: „Raketen in Polen stammten wohl aus Ukraine“, 16.11.2022.
⁵ FAZ: „Drohnen über NATO-Grenzen – Unruhe in Polen und Litauen“, 2023.
⁶ Johann Wadephul (CDU): Interview mit Der Tagesspiegel, 22.01.2023.
⁷ Johann Wadephul (CDU): Phoenix Runde, 2024.
⁸ Boris Pistorius (BMVg): Rede bei der Bundeswehrtagung, 27.11.2023.
⁹ Mark Rutte: Pressekonferenz als NATO-Generalsekretär, 07.2025.
¹⁰ NATO Summit The Hague, Communiqué, 24.07.2025.
¹¹ Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Interview Deutschlandfunk, 14.02.2024.
¹² Friedrich Merz: CDU-Bundesparteitag, 07.2024.
¹³ Friedrich Merz: Rede im Bundestag, 20.09.2024.
¹⁴ Annalena Baerbock: Rede im UN-Sicherheitsrat, 23.02.2023.
¹⁵ Klaus von Dohnanyi, Erich Vad: Krieg oder Frieden – Deutschland vor der Entscheidung, Berlin 2025.
¹⁶ maybrit illner, ZDF, 10.03.2022.
¹⁷ EKD-Denkschrift: Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen, Hannover 2007.
¹⁸ Hotline Washington–Moskau, eingerichtet 1963 (National Archives, USA).
¹⁹ SALT I (1972), ABM Treaty, Archiv: armscontrol.org.
²⁰ INF-Vertrag (1987), Archiv: UNODA.
²¹ KSZE-Schlussakte Helsinki 1975.
²² Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE), 1990.
²³ US State Department: „Withdrawal from INF Treaty“, 02.08.2019.
²⁴ Open Skies Treaty: Austritt der USA 2020, Russlands Ausstieg 2021.
²⁵ Kreml-Dekret zur Suspendierung von New START, 21.02.2023.
²⁶ NATO-Russland-Rat: Offizielle Webseite, Stand 2025.
²⁷ Minsker Abkommen (2014/15), OSZE-Dokumentation.
²⁸ JCPOA (2015), Kündigung durch die USA 2018.
²⁹ Annexion der Krim durch Russland, März 2014, UN-Vollversammlung Resolution 68/262.
³⁰ Krieg in der Ukraine, seit 24.02.2022.
³¹ UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine (OHCHR): Konfliktbedingte Opferzahlen 2014–Anfang 2021
    (insgesamt ca. 13.000–14.000 Tote), u. a. OHCHR-Report März 2021.

³² Russische Vorschläge für Sicherheitsgarantien, Dezember 2021 (Außenministerium RF).
³³ EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus: Stellungnahme 2022.
³⁴ Egon Bahr: Rede „Wandel durch Annäherung“, 1963; Erhard Eppler: SPD-Bundesparteitag 1983.
³⁵ SPD-Beschluss zum Sondervermögen Bundeswehr, 03.06.2022.
³⁶ Annalena Baerbock: Rede Europarat, 24.01.2023.
³⁷ IG Metall: Pressemitteilung „Übergewinnsteuer für Rüstungskonzerne“, 15.03.2023.
³⁸ Positionspapier IG Metall / SPD-Wirtschaftsforum / BDSV, 2024.
³⁹ Günter Grass: Essays zur Nachrüstung, 1983.
⁴⁰ Dieter Hildebrandt: „Scheibenwischer“, Sendungen 1980er Jahre.
⁴¹ „Notizen aus der Provinz“, ZDF, 1973–1979.
⁴² Bundestag, Drucksache 20/1010; Plenarprotokoll 20/42, Beschluss Sondervermögen Bundeswehr, 03.06.2022.
⁴³ Bundestag, Plenarprotokoll 20/182, Beschluss Zukunftssicherungs-Sondervermögen, 18.07.2025.
⁴⁴ Halford Mackinder: „The Geographical Pivot of History“, The Geographical Journal, 1904.
⁴⁵ Zbigniew Brzezinski: The Grand Chessboard, New York 1997.
⁴⁶ CSBA: Preserving the Balance, Washington 2017.
⁴⁷ DGAP: Policy Briefs; German Marshall Fund, Reports 2022–2024.
⁴⁸ Gabriele Krone-Schmalz: Eiszeit. Wie Russland dämonisiert wird, München 2017.
⁴⁹ Richard Sakwa: Frontline Ukraine, London 2015.
⁵⁰ John Mearsheimer: Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault, Foreign Affairs, 2014.
⁵¹ BBC News, 18.07.2014 („Putin’s missile“).
⁵² Russia Today, 2016 (Kritik am JIT); Neue Zürcher Zeitung, 2019 (Analyse zur JIT-Struktur).
⁵³ Joint Investigation Team (JIT), Abschlussbericht, 24.05.2019.
⁵⁴ Bezirksgericht Den Haag, Urteil im MH17-Verfahren, 17.11.2022.
⁵⁵ Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Urteil gegen Russland, 25.05.2025.
⁵⁶ Deutscher Bundestag, Mitteilungen zum Cyberangriff 2015; Bundesamt für Verfassungsschutz, Lagebericht 2016.
⁵⁷ Tagesschau.de, 08.05.2020 („Haftbefehl gegen mutmaßlichen russischen Hacker“).
⁵⁸ Generalbundesanwalt, Pressemitteilung, 05.05.2020.
⁵⁹ The New York Times, 02.09.2018.
⁶⁰ Office of the Director of National Intelligence (ODNI), Intelligence Community Assessment, 01.03.2023.
⁶¹ BBC News, 12.03.2018 („UK blames Russia for nerve agent attack“).
⁶² TASS, 14.03.2018.
⁶³ The Guardian, 26.03.2018.
⁶⁴ Tagesschau.de, 27.09.2022 („Wer steckt hinter den Explosionen?“).
⁶⁵ Seymour Hersh, Substack, 08.02.2023 („How America Took Out the Nord Stream Pipeline“).
⁶⁶ Bundesanwaltschaft, Ermittlungsstand Nord Stream, Pressemitteilung 2023/24.
⁶⁷ CNN, 15.11.2022.
⁶⁸ Tagesschau.de, 16.11.2022 („NATO: Rakete vermutlich aus Ukraine“).
⁶⁹ FAZ.net, 12.10.2023 („Sabotage an Unterseekabeln?“).
⁷⁰ Reuters, 23.02.2024 („Cause of cable disruption unclear“).
⁷¹ Politico, 22.02.2025 („Von der Leyen GPS Jammed in Latvia“).
⁷² NATO StratCom, Technical Briefing, 2025.

 

Weiterführende Schriften

Politische Dokumente

  • Deutscher Bundestag: Drucksache 20/1010; Plenarprotokoll 20/42 – Beschluss des Sondervermögens Bundeswehr (100 Mrd. €).

  • Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 20/182 – Beschluss des Zukunftssicherungs-Sondervermögens (500 Mrd. €).

  • NATO: Communiqués und Gipfelerklärungen 2023–2025.

Analysen und Strategie

  • Halford Mackinder: „The Geographical Pivot of History“, 1904.

  • Zbigniew Brzezinski: The Grand Chessboard, 1997.

  • CSBA: Preserving the Balance, 2017.

  • DGAP, German Marshall Fund: Policy Papers 2022–2024.

Publizistik und Friedensstimmen

  • Gabriele Krone-Schmalz: Eiszeit, 2017.

  • Richard Sakwa: Frontline Ukraine, 2015.

  • John Mearsheimer: Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault, 2014.

  • Klaus von Dohnanyi: Nationale Interessen, aktualisierte Ausgaben 2022/2025.

  • Dohnanyi/Vad: Krieg oder Frieden, 2025.

  • Daniela Dahn: Wir sind der Staat!, 2013.

  • Eugen Drewermann: Friedenspredigten und Essays.

Über den Autor

Gerhard Groß verbindet eine holistische Sicht auf Ökonomie mit Fragen nach Ethik und menschlicher Entwicklung.
Nach vielen Jahren in leitenden Positionen in Konzernen arbeitete er als freiberuflicher Prozessbegleiter, Organisationsentwickler und Coach.
Heute widmet er sich den tieferen Dynamiken von Wandel – jenen Kräften zwischen Struktur und Bewusstsein, die über Erfolg oder Erneuerung entscheiden. Sein Fokus liegt auf dem, was Systeme lebendig hält: Resonanz, Verantwortung und Menschlichkeit..

Es braucht keinen Plan.

Nur den ersten Schritt ins Gespräch.
Ich freue mich, wenn wir in Kontakt kommen.